„Papa! Schau, was ich gemalt habe!“ Immer wieder unterbricht der Nachwuchs das angeregte Gespräch der jungen Eltern, die an der Bierzelt-Garnitur Platz genommen haben, die auf der Wohnstraße Hünninghausenweg in Essen-Steele aufgebaut ist. Doch aus der Ruhe bringen lassen sich die Männer und Frauen vom um Aufmerksamkeit suchenden Hosenmatz nicht. „Toll!“, sagt ein Vater, nippt an seinem Tee, dem Filius reicht das Lob und er geht wieder zu der Bank, auf der Blöcke und Stifte ausgelegt sind. Die Erwachsenen lachen, plaudern und trinken weiter. Clara Gsella beobachtet und lächelt. Menschen mit Tee zusammenbringen, das war die Idee des Mobilitea-Busses. Bus? Gut, eigentlich ist es ein grüner Kastenwagen. Doch da steckt richtig was drin. Tees aus allen Herren Ländern, nachbarschaftlicher Zusammenhalt – und ein engagiertes Team.
Bereits im Jahr 2017 kamen einige dieser Menschen an einem Runden Tisch in einer Flüchtlingseinrichtung im Essener Norden zusammen. Dabei stellten sie fest: Aus der Nachbarschaft war niemand gekommen. Offenbar war die Hemmschwelle zu groß gewesen, die Einrichtung zu besuchen. Doch seine eigene Wohnungstür öffnen, um die Bewohner der Flüchtlingseinrichtung kennenzulernen, wollte von den Anwohnern erst recht niemand. Wie also bringt man die Menschen zusammen?
An diesem Tag wurde die Idee von Moblitea geboren – einem mobilen Tee-Café, das einen Ort der Begegnung zwischen privatem und öffentlichem Raum schafft. „Unsere Idee war, mit einem Bus durch die Nachbarschaften zu fahren. Der Tee sollte dabei als Türöffner dienen, um Schwellen abzubauen und Menschen ins Gespräch einzuladen“, erzählt Clara Gsella vom Mobilitea-Team. Doch es fehlte: das Geld.